Die gebräuchlichste Bindung für Diamant- und CBN Schleifscheiben ist die Kunstharzbindung. Sowohl Aussenrund-, Innenrund- und Flachschleifen wie nahezu alle Werkzeugschleifoperationen werden hauptsächlich mit kunststoffgebundenen Scheiben ausgeführt. Diese Kunstharzbindung vereinigt einige sehr gute Eigenschaften, wie gute Schleiffreudigkeit, niedrigen Schleifdruck, geringe Wärmeentwicklung und lange Lebensdauer. Dies alles zusammen ergibt eine hohe Wirtschaftlichkeit.
Die Hybridbindung findet ihren Einsatz im Bereich Tiefschleifen z. B. Nutenschleifen. Die Hybridbindung gibt es u.a. für die Werkstoffe: VHM - M23 und HSS - M91. Aufgrund der sehr hohen Zerspanungsleistung dieser Bindung ist es möglich gegenüber kunstharzgebundenen Schleifscheiben wesentlich kürzere Bearbeitungszeiten zu erzielen.
Die Metallbindung ist in den häufigsten Fällen auf einer Bronze-Basis aufgebaut. Ihre besonderen Vorzüge sind eine gute Kanten- und Profilhaltigkeit. Diese wird am wirtschaftlichsten zum Schleifen von Keramik, Glas, Gestein, Beton usw. im Nassschliff eingesetzt. Zum Schleifen metallischer Werkstoffe empfiehlt sich die Metallbindung im wesentlichen für das Profil- und Tiefschleifen.
Die keramische Bindung wird hauptsächlich im Zusammenhang mit CBN-Körnung zur Bearbeitung langspanender Werkstoffe verwendet. Diese Bindung gibt mehr Spanraum für lange Späne als die oben genannten Bindungen. Eine weitere positive Eigenschaft der keramischen Bindung ist, dass sie einfacher zu profilieren ist als eine Kunststoff- oder Metallbindung. Im allgemeinen können dieselben Abrichtmethoden wie für keramische Scheiben in Aluminiumoxyd oder Siliciumkarbid angewendet werden. Keramisch gebundene Scheiben werden im wesentlichen in der Grossserienfertigung eingesetzt. Die Wahl der Zusammensetzung sollte zusammen mit einem unserer Techniker getroffen werden.
Bei der galvanischen Bindung wird das Diamant- bzw. CBN-Korn mit einer im galvanischen Verfahren aufgetragenen Nickelschicht mit dem Trägerkörper verbunden. Galvanische Schleifscheiben sind sehr schleifaktiv und eignen sich zum Bearbeiten von Stahl, Hartmetall, Glas, Keramik und Kunststoff. Die galvanische Bindung wird normalerweise einschichtig aufgebracht, d. h., die Belagstärke entspricht in etwa der Kornstärke und kann somit bei Abnützung nicht mehr abgerichtet oder nachprofiliert werden. Galvanische Werkzeuge können mehrmals wiederbelegt werden.